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TG auf letzter Rille

Dietmar Hummler - 18. März 2025

In einem dramatischen Match erlitt die TG Biberach nach einem mehr als unglücklichen Spielverlauf eine 29:32 (HZ 13:11) Heimniederlage gegen die HSG Oberkochen/Königsbronn.

Die Gäste lagen dabei stets im Hintertreffen und konnten das Spiel erst in den letzten 90 Sekunden für sich entscheiden. Den Einheimischen wollte und konnte keiner der 400 Zuschauer Vorwürfe machen. Das Team von TG-Coach Pancu leistete unter widrigen Umständen erbitterten Widerstand. Die Widrigkeiten sind im unfassbaren Verletzungspech der TG und in Gestalt einer einseitigen und desolaten Spielleitung der Schiedsrichter Thomas Kunke und Bert Willekens dokumentiert.

TG-Co-Trainer Jan Wille war nach Spielende ob der Leistung der „Unparteiischen“ ziemlich angefressen und meinte intern nicht zu Unrecht: „Das Spiel wurde uns regelrecht geklaut“. TG-Headcoach Pancu sah man die Bitternis auch eine Stunde nach Ende der Partie noch an.

Dabei begann das Spiel zunächst eher gemächlich, die Gäste legten auf 0:2 vor, erst in der 5. Spielminute war es TG-Routinier Costel Manea, der erstmals für die Biber einnetzte.

Entgegen der beiden letzten Spiele stabilisierte sich die TG-Abwehr, obwohl mit Simon Krattenmacher und Mihai Sandu der Mittelblock vorab gar nicht zur Verfügung stand.

TG-Keeper Tim Schätzle war ein weiterer Faktor, er entschärfte mehrere Großchancen der Gäste. Bis zum 6:6 in der 14. Spielminute blieb die Partie somit ausgeglichen, durch zwei Treffer von Linus Meinhardt und Faris Hadzic erspielten sich die Blau-Gelben erstmals einen 2- Tore Vorsprung.

Bereits jetzt wurden die Defizite der Schiedsrichter sichtbar: Bei Abwehraktionen der TG wurde ganz genau hingeschaut, während auf der Gegenseite 1-2 Augen zugedrückt wurden. Die Interpretation von Stürmerfouls und besonders die Auslegung des passiven Spiels rief sowohl bei TG-Spielern als auch Fans Kopfschütteln hervor. Die ersten Verwarnungen und auch Zeitstrafen gegen Meinhardt und zweimal Manea waren so nicht weiter verwunderlich.

Den Blau-Gelben gelang es dennoch mit einer engagierten Leistung den knappen Vorsprung bis zur Halbzeitpause halten. Mit einem gerechten 13:11 für Fimpel und Co. wurden die Seiten gewechselt.
Auch nach der Pause zeigten die Rissstädter Präsenz, Faris Hadzic schraubte den Vorsprung mit seinem fünften Treffee zum 17:13 in der 36. Spielminuten nach oben. Es sollte das letzte Tor des Biberacher Goalgetters sein, kurze Zeit später verletzte sich Hadzic nach einer unglücklichen Angriffsaktion.

Selbst diese, für alle Anwesenden wahrnehmbare Verletzung, entging den Schiedsrichtern. Obwohl Hadzic verwaist in der gegnerischen Hälfte lag, lief das Spiel für weitere 25 Sekunden weiter, ehe die Spielleiter dies realisierten. Es war der Beginn eines negativen Strudels, Hadzic konnte nicht mehr eingesetzt werden, ebenso tauchten bei Lukas Fimpel muskuläre Probleme auf.

Der junge Jan Röhrig übernahm den Part von Hadzic und zeigte dabei eine starke Leistung. Wenige Minuten später kassierte Meinhardt zu allem Übel die dritte Zeitstrafe, 12 Minuten vor Spielende ereilte auch Manea dieses Schicksal. Zu diesem Zeitpunkt lag Biberach noch mit 25:24 in Führung. Dem TG-Trainerteam waren nun aber die letzten Optionen im Rückraum genommen worden. Gerade mal 7 Feldspieler hatte Coach Pancu noch zur Verfügung. Darunter zwei wacker kämpfende A-Jugendliche und drei Kreisläufer.

Diese glorreichen Sieben kämpften nahezu heldenhaft und hielten bis zum 29:28 in der 58. Spielminute den kleinen Vorsprung. Oberkochens Trainer Hoga nahm sich die verbliebene Auszeit und stellte seine Mannschaft mit Erfolg defensiver ein. Die TG-Würfe fanden nun nicht mehr den Weg ins gegnerische Tornetz, die Gästen hingegen setzten mit Gegenstößen die entscheidenden Stiche zum 29:32 Auswärtssieg.

Die traurige Bilanz von insgesamt neun TG-Stammspielern,die am Ende nicht (mehr) einsetzbar waren, führten „unter anderem“ zur Niederlage.

TG-Trainer Pancu war indes auf den gezeigten Kampfgeist und Einsatzwillen zurecht mächtig stolz.

Es bleiben nun zwei Wochen Zeit bis zum nächsten Heimderby gegen Vöhringen. Welche Spieler sich dann das blaugelbe Trikot überziehen können ist noch nicht absehbar.
Improvisationskünste dürften bis auf weiteres gefragt sein.

Für die TG: Schätzle, Ellek und Drenceanu (TW),Manea (8), Botezatu (5), Hadzic (5), Meinhardt(4), Röhrig (3), S.Krais (2),Düsterer (1), Ischebek (1), Hardegger, Fimpel und Frey